Startsignal für den Ausbau des Bahnknotens Lindau
Mit einem symbolischen Spatenstich am Bahnübergang Langenweg haben die Deutsche Bahn AG, der Freistaat Bayern und die Stadt Lindau heute den Ausbau des Bahnknotens Lindau gestartet.
"Mit Investitionen von 130 Millionen Euro machen wir den Bahnknoten Lindau fit für die Zukunft“, erklärt Dr. Volker Hentschel, Leiter Produktion Süd bei der DB Netz AG. „In Lindau greifen zahlreiche Bauprojekte der Bahn ineinander. Künftig wird die Stadt mit dem Zug deutlich besser erreichbar sein. Die Bürger profitieren von kürzeren Reisezeiten, zusätzlichen Haltepunkten, neuen Unterführungen und mehr Schallschutz. Außerdem machen wir 17 Hektar bisherige Bahnflächen für die städtebauliche Entwicklung frei“, stellt Hentschel heraus.
„Lindau ist einer der wichtigsten Bahnknoten im südlichen Bayern und unser Brückenkopf nach Baden-Württemberg, Vorarlberg und in die Schweiz. Der umfangreiche Ausbau wird den Zugverkehr im Bahnland Bayern attraktiver und leistungsfähiger machen“, betont Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann.Lindaus Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker ergänzt: „Jahrelang haben wir beim Bahnausbau in unserer Stadt um die richtigen Lösungen gerungen. Ich bin froh, dass die Bauarbeiten jetzt starten und künftig sowohl das Festland als auch die Insel sehr gut mit der Bahn erreichbar sein werden.“
Folgende Baumaßnahmen sind in den nächsten Jahren vorgesehen:
Die Bahnübergänge am Langenweg, in der Bregenzer Straße und am Lotzbeckweg werden durch Unterführungen ersetzt. Lange Wartezeiten an geschlossenen Schranken gehören künftig der Vergangenheit an.
Im Stadtteil Reutin entsteht bis Ende 2020 ein neuer, barrierefreier Fernverkehrsbahnhof, den der Freistaat Bayern, die Stadt Lindau und die Deutsche Bahn AG gemeinsam finanzieren. Dort werden künftig alle Fernzüge und zahlreiche Regionalzüge halten.
Zeitgleich soll der Ausbau der Strecke München – Lindau abgeschlossen werden, die elektrifiziert und für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt wird. Betroffene Anwohner erhalten Schallschutz. Die Reisezeit von Lindau nach München verkürzt sich um rund eine halbe Stunde auf nur noch 1 h 50 Minuten. Zürich wird nach gut eineinhalb Stunden erreicht, etwa 15 Minuten schneller als bislang. Schnelle Fernzüge fahren nach Abschluss des Streckenausbaus sechsmal pro Tag und Richtung zwischen München und Zürich.
Ebenfalls elektrifiziert und ausgebaut wird die Südbahn von Ulm über Friedrichshafen nach Lindau. Die Reisezeit Lindau – Stuttgart verkürzt sich um rund 45 Minuten auf unter zwei Stunden und 15 Minuten.
Der Inselbahnhof bleibt in leicht verkleinerter Form erhalten. Künftig stehen dort sechs Bahnsteigkanten für den Regionalverkehr zur Verfügung. Die Zugabstellanlage und die Tankstelle werden auf das Festland verlagert. Der Regionalverkehr zwischen Lindau und Hergatz wird deutlich verbessert. Im Rahmen der Stationsoffensive der Deutschen Bahn und des Freistaates Bayern entstehen dort die neuen Haltepunkte Lindau-Oberreitnau, Weißensberg, Schlachters und Hergensweiler. Der Bahnhof Lindau-Aeschach wird barrierefrei ausgebaut und erhält zusätzliche Bahnsteige an der Strecke nach Hergatz.
Auf der Insel und im Stadtteil Reutin werden mehr als 17 Hektar Bahnfläche für die weitere Entwicklung der Stadt frei. Die Stadt Lindau erarbeitet hierfür städtebauliche Konzepte. Auf der Insel soll das Bahnhofsumfeld auch durch die „Kleine Landesgartenschau“ im Jahr 2021 aufgewertet werden.
Zahlreiche weitere Projekte komplettieren den Ausbau des Bahnknotens Lindau. Unter anderem werden die über die Gleisanlagen führende Thierschbrücke neu gebaut und der Inseldamm saniert. Zudem werden alle Signale und Weichen in Lindau künftig elektronisch gesteuert.
Die Bahnprojekte in Lindau befinden sich in unterschiedlichen Projektphasen und werden daher stufenweise realisiert.
Über den Ausbau des Bahnknotens Lindau informiert die Deutsche Bahn seit heute in einem eigenen Infobüro im Inselbahnhof. Es soll in den kommenden Jahren Anlaufpunkt für interessierte Bürger sein und Raum für Veranstaltungen bieten, die mit dem Bahnausbau zusammenhängen.